Man muss der EU ja wirklich Respekt zollen: So viel Standhaftigkeit beim Durchhalten von Dingen, die nicht funktionieren, schaffen sonst nur dreijährige Kinder beim Versuch, sich in einen Keksautomaten einzuhacken.Erinnern wir uns: Vor knapp drei Jahren trat Ursula von der Leyen vor die Kameras – das Make-up saß, die Stirn war streng gefaltet – und verkündete, dass „Russland diese Sanktionen empfindlich spüren werde“.
Ja, das tat es vermutlich auch – etwa so empfindlich, wie ein Braunbär eine Mückenattacke während Winterschlaf wahrnimmt.Seitdem folgten Sanktion auf Sanktion auf Sanktion – ein bisschen wie bei einer Diät, bei der man die Waage täglich austrickst, indem man einfach die Batterie rausnimmt.Und was machte Russland? Statt zu verzweifeln, öffnete man neue Ölhähne Richtung Indien, China und andere Länder, die auf Sanktionen ungefähr so reagieren wie Donald Trump auf Fakten: nämlich mit einem Schulterzucken und dem Satz: „Who cares?“
Währenddessen stöhnte in Europa die Industrie, klagte der Mittelstand und schielte der Bürger mit Tränen in den Augen auf seine Heizkostenabrechnung – so romantisch hat sich das wirklich niemand vorgestellt. Sogar die deutsche Wirtschaft schrumpfte schneller als Trumps Twitter-Glaubwürdigkeit nach dem vierten Prozessauftakt.
Ach ja, Trump. Er hätte wohl seine helle Freude gehabt: Während die EU ein strenges "Jetzt aber wirklich!"-Sanktionspaket nach dem anderen schnürte, hätte er wahrscheinlich nach seinem bewährten Zick-Zack-Muster gehandelt: Heute ein Sanktionshammer, morgen ein Handelsdeal, übermorgen ein Selfie mit Putin beim Golfen – und dazwischen eine kleine Lobeshymne auf den „starken Führer“.
Und jetzt – drei Jahre später – ist es wieder so weit: Das Waffenstillstands-Ultimatum ist abgelaufen und es gibt ... richtig geraten: noch schärfere Sanktionen! Man stellt sich das ungefähr so vor, als würde ein Polizist einen Panzerfahrer ermahnen, beim Überfahren von Parkverbotsschildern doch bitte etwas vorsichtiger zu sein.Kurz gesagt:
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