27 Nov
27Nov

Ach, Thomas. Unser Thommy. Goldlöckchen der Nation. Der Mann, der selbst noch im hohen Alter aussieht, als hätte ihn ein Stylist mit einer Mischung aus Haarspray und Feenstaub konserviert. Und jetzt also die große Enthüllung: Er bekommt einen knappen Tausender Rente. Ja. Einen Tausender. Im Monat. Fast schon sozialkritisch. Man möchte ihm spontan eine Dose Ravioli spenden – aber bitte die mit dem goldenen Löffel.


Der knappe Tausender – oder: Wenn der Millionär den Sozialfall gibt

Natürlich müssen wir jetzt alle ganz tapfer sein. Denn diese Nachricht trifft uns mitten ins Herz. Da rackert sich unser Thommy jahrzehntelang ab – meist im Sitzen, manchmal im Stehen – und am Ende bekommt er vom Staat weniger Rente als der Hausmeister, der während seiner Shows die Bühne gefegt hat.Aber keine Angst:

Mitleid ist hier so nötig wie ein weiterer Pilcher-Film.Denn mal ehrlich: Wer jahrzehntelang Werbedeals unterschrieben hat, bei denen man vermutlich schon fürs Nicken ein Jahresgehalt bekommt, der muss sich nicht zwischen Butter und Margarine entscheiden. Der nimmt beides – und das Bio-Label gleich dazu.


Wie er in Erinnerung bleiben will – Beatles? Really?

Dann dieser Satz, wie er denn im kollektiven Gedächtnis der Deutschen verbleiben möchte.

In einer Reihe mit den Beatles.Natürlich, Thommy.

Und ich möchte als der Mann in Erinnerung bleiben, der das Rad neu erfunden hat. Rückwärts.Der Vergleich passt ungefähr so gut wie Currywurst zu Sternemenü. Wenn schon Musikvergleich, dann wäre Gottschalk wohl eher der Schlagzeuger einer Schülerband: steht immer irgendwo rum, hat Spaß – aber wenn er geht, spielt die Musik trotzdem weiter.Aber vielleicht meint er’s ja anders.Vielleicht denkt er an die Beatles, weil die sich auflösten, und alle sagten:

„Das war’s!“

Nur um dann 50 Jahre später doch wieder Songs rauszubringen.Da ist unser Thommy wirklich nah dran:

Er kündigt seit 15 Jahren seinen endgültigen Abschied an – und kommt dann doch wieder auf die Bühne zurück. Ein Comeback-Phönix.

Deutschlands ultimativer Ich-hör-auf-und-bin-wieder-da-Champ.Wenn er so weitermacht, wird er tatsächlich der neue Jopi Heesters:

Der Mann, der wirklich immer noch da war, wenn selbst die Enkel schon Rente beantragt hatten.


„Ich geh’ dann mal“ – Das berühmteste Versprechen der Showgeschichte

Er kündigt an:

Jetzt aber wirklich Schluss!

Jetzt ist die letzte Show wirklich die allerletzte.

Diesmal ernsthaft. Voll und ganz. Ganz bestimmt.Das ist ungefähr so glaubwürdig wie ein Mann, der sagt:

„Ich trinke heute nur EIN Bier.“Thommy ist der Typ, der bei der Verabschiedung zehn Minuten vor der Tür steht, allen winkt, fünfmal „Macht’s gut!“ ruft – und dann plötzlich wieder auftaucht, weil er „noch was vergessen hat“.


Und jetzt? Urlaub. Viel Urlaub. Sehr viel Urlaub.

Mit Frau und Gepäck will er ein Jahr lang reisen. Sich zurückziehen. Den Alltag genießen.Natürlich rein zufällig genau dann, wenn die Rentenzahlung einsetzt.Aber gut: Wenn sein „knapper Tausender“ in Thailand plötzlich wie 3.000 Euro wirkt, dann steht der Fernsehlegende vielleicht bald ein ganz neuer Karriereweg bevor: Als Influencer für Rentnerschnäppchenreisen.

„Hallo, hier ist Thomas! Heute zeige ich euch, wie man mit 1.000 Euro im Monat lebt – und trotzdem täglich Champagner trinkt.“


Fazit

Thomas Gottschalk wird uns fehlen. Wirklich.

Oder auch nicht.

Oder er ist nächste Woche sowieso wieder im TV. Denn eines ist sicher: Der Mann wird uns so lange erhalten bleiben, bis seine Rente wirklich knapp wird.Und spätestens dann steht er wieder im Studio, lächelt ins Publikum und sagt:

„Leute, ich hab’s mir anders überlegt.“ Beatles hin oder her –

Thommy bleibt der deutsche Elvis: Totgesagt, aber auf jeder Bühne präsent.

Ein Mann, der uns zeigt, wie unwichtig Rente ist, wenn man genug Bühnen hat, auf die man immer wieder zurückklettern kann.


Foto: Noz.de

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