16 Jun
16Jun

Saint-Tropez, früher ein Ort für Künstler, Aussteiger und elegante Langeweile – heute Schauplatz eines historischen Ereignisses: Ein Überfall auf Robert und Carmen Geiss. Ja, richtig gelesen. Nicht Putin, nicht Gaza, nicht Inflation – sondern die Geissens. Die Menschheit hält kollektiv den Atem an, als ob Angela Merkel ein TikTok-Tanzvideo gepostet hätte.Der Boulevard überschlägt sich. Carmen wurde gewürgt! Robert sah „wie ein Verrückter“ aus! Und das alles während eines Netflix-Abends. Hätten sie stattdessen Arte geschaut, wäre das vermutlich nie passiert. Klassik schützt eben.


Reality Royalty – der Adelsstand des Trash-TVs

Man muss sich fragen: Wer sind die Geissens eigentlich? Antwort: Eine Art Lidl-Version von Monaco. Robert, eine Mischung aus Autoverkäufer auf Speed und Sonnenbrillen-Testimonial, gründete irgendwann mal eine Modemarke namens Uncle Sam – vermutlich, weil „Uncle Money“ schon vergeben war. Carmen hingegen ist eine blonde Wolke aus Haarlack, Lippenvolumen und dem festen Glauben, dass Luxus ein Menschenrecht ist. Sie sind so wichtig, dass sie in Boulevardmedien mit Vornamen genannt werden dürfen – wie Jesus, Madonna und … Pocher.


Einbruch in Gucci – Drama in Goldkante

Vier maskierte Täter stürmen das Anwesen. Robert denkt zuerst, es sei ein Überraschungsbesuch vom RTL-Dschungelcamp. Carmen hingegen handelt sofort: Sie entreißt einem Räuber die Maske. Wahrscheinlich, weil sie dachte, er sei schlecht geschminkt. Dabei verletzt sie sich am Hals. Es sieht dramatisch aus – wie ein Peeling mit Gartenschere. 45 Minuten dauert der Überfall. Oder wie Carmen es nennt: eine halbe Folge „Bridgerton“. Die Täter fliehen mit Bargeld, Schmuck und vermutlich dem letzten Rest gesellschaftlicher Relevanz dieses Fernsehformats.


Boulevard im Blutrausch

Und jetzt wird’s absurd: Während irgendwo Kinder hungern, Häuser brennen und der Weltfrieden auf einem Post-it notiert wurde, schießt die BILD-Zeitung in Dauerrotation Fotos von Carmens Schürfwunde durch den Äther. Überschriften wie „So brutal war der Überfall!“ oder „Carmen tapfer wie ein Marine“ füllen die Schlagzeilen – als hätten wir es mit einer Mischung aus Rambo und Goldmarie zu tun. Man könnte meinen, sie hätte den Überfall mit einer Nagelfeile verhindert und danach den Notruf mit einem Louis-Vuitton-Schlüsselanhänger gewählt.


Ironie des Alltags – ein Kabinett der Belanglosigkeiten

Was lernen wir daraus?

  • Wenn die Geissens überfallen werden, ist das relevanter als ein diplomatischer Zwischenfall zwischen zwei Atommächten.
  • Ein Promi-Überfall ist der deutsche Superbowl – nur mit schlechterem Drehbuch.
  • Carmen im Bademantel auf dem Sofa mit Schnittwunde hat mehr mediale Wirkung als eine UNO-Resolution.

Fazit: Weltuntergang im Designerbademantel

Während draußen alles brennt – buchstäblich und metaphorisch – sitzen wir gebannt vor der nächsten Geissens-Folge und fragen uns: Wird Carmen je wieder vertrauensvoll Netflix schauen können? Wird Robert den Tresor neu programmieren? Und wo war eigentlich Davina während des Überfalls? In Dubai? Auf TikTok? Im Keller?Wir wissen es nicht. Aber sicher ist: Solange Menschen in Gucci überfallen werden, bleibt die Welt zumindest ein bisschen unterhaltsam. Oder wie Robert sagen würde: „Et hätt noch immer jut gegangen – außer der Rolex.“


Pep Ironie verabschiedet sich mit dem Gedanken des Tages:

„Wahre Helden tragen keine Umhänge. Sie tragen Goldketten und sind in Saint-Tropez versichert.“


Foto: B.Z.

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