Es gibt Preise, die will man haben: den Nobelpreis, den Oscar, den Pokal beim Schützenfest. Und es gibt Titel, die man besser stillschweigend an der Garderobe abholt – so wie Deutschlands dümmster Promi. Ein Format, in dem man nicht durch Wissen, sondern durch Nichtwissen glänzt. Das Prinzip ist so einfach wie genial: Wer zu viele Fragen richtig beantwortet, fliegt raus. Endlich mal eine Show, in der Mario Basler bessere Chancen hat als Albert Einstein.
Die Kandidatenliste liest sich wie eine satirische Karikatur des deutschen Promi-Kosmos.
Man kann den Machern nicht vorwerfen, dass sie die Regeln nicht klar erklärt hätten: Wer klug ist, geht nach Hause. Wer doof ist, darf bleiben. Damit ist die Show eigentlich eine perfekte Spiegelung unserer Gesellschaft – und die Kandidaten das, was man gemeinhin als „hellste Kerzen auf der Trash-TV-Torte“ bezeichnet. Wobei – Kerzen? Eher diese Teelichter aus dem 1-Euro-Shop, die nach 15 Minuten ausgehen und nach Plastik riechen.
Die eigentliche Frage bleibt: Muss man besonders mutig sein, um sich als „Deutschlands dümmster Promi“ zu bewerben – oder einfach nur besonders pleite? Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem: der Mut, seine Restwürde aufzugeben, und die Notwendigkeit, die nächste Stromrechnung zu bezahlen. Wenn man dann noch eine kleine Gage vom Sender bekommt, lässt sich die Demütigung schon leichter aushalten.
„Dummheit ist nicht strafbar“ – das wusste schon meine Oma. Aber sie hätte nie geahnt, dass man damit auch Sendezeit in der Prime Time bekommt. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch an alle, die es geschafft haben, dabei zu sein. Denn wenn man schon nichts weiß, dann wenigstens, wie man aus der eigenen Unwissenheit eine Karriere macht.Und mal ehrlich: Wer hätte gedacht, dass es jemals eine Show gibt, in der Marc Bator zu klug ist, um weiterzukommen? Willkommen in Deutschland 2025 – wo Dummheit nicht nur schützt, sondern auch quotenstark macht.
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