03 Sep
03Sep

Es gibt Preise, die will man haben: den Nobelpreis, den Oscar, den Pokal beim Schützenfest. Und es gibt Titel, die man besser stillschweigend an der Garderobe abholt – so wie Deutschlands dümmster Promi. Ein Format, in dem man nicht durch Wissen, sondern durch Nichtwissen glänzt. Das Prinzip ist so einfach wie genial: Wer zu viele Fragen richtig beantwortet, fliegt raus. Endlich mal eine Show, in der Mario Basler bessere Chancen hat als Albert Einstein.


Kandidaten zwischen Halbwissen und Halbdunkel

Die Kandidatenliste liest sich wie eine satirische Karikatur des deutschen Promi-Kosmos.

  • Gloria-Sophie Burkandt, Tochter von Markus Söder, stolpert über Helmut Kohl, als wäre er ein IKEA-Regal mit komplizierter Aufbauanleitung. Kohl? Ach ja, war das nicht dieser dicke Mann von der SPD? Oder doch CSU? Egal – Hauptsache, die Lippenstifte sitzen.
  • Joe Laschet, Sohn von Armin, macht das, was er immer macht: gut aussehen, posieren, aber bloß nicht inhaltlich glänzen. Sein größtes politisches Statement bisher? Die Wahl der richtigen Schuhcreme.
  • Mario Basler, die fleischgewordene Eckfahne des deutschen Fußballs, verwechselt Politiker so souverän wie früher die Eckstöße. Steinmeier? Seehofer? Alice Schwarzer? Eine bunte Mischung aus „Irgendwas mit älteren Herren und Frauen, die reden“.
  • Dolly Buster: Früher hat sie anderen die Hosen ausgezogen, heute zieht sie sich selbst intellektuell blank. Wenn man nicht weiß, wer der aktuelle Papst ist, kann man sich ja immer noch auf lateinische Filmtitel berufen.
  • Gülcan Kamps moderiert sich durch die Fragen wie damals durch VIVA – mit Charme, aber ohne Punktestand.
  • Calvin Kleinen, bekannt aus jedem Trash-TV-Format zwischen Mallorca-Eimertrinken und Dating-Wüste, beweist, dass man mit konsequenter Ahnungslosigkeit Karriere machen kann. Seine Strategie: einfach immer dümmer stellen, als man ist – was im Zweifel kaum auffällt.
  • Alessia Herren, Tochter des verstorbenen Willi Herren, bringt den Faktor „Reality“-Authentizität ein – was in diesem Fall bedeutet, dass es für die meisten Fragen reicht, wenn man schon mal im Kiosk vorbeigeschaut hat.
  • Und schließlich Marc Bator, der seriöse Ex-Nachrichtensprecher, der gleich in Folge eins rausfliegt – weil er zu viel wusste. Endlich mal jemand, der das Prinzip von Deutschlands dümmster Promi gründlich missverstanden hat.

Das Prinzip: Dumm gewinnt

Man kann den Machern nicht vorwerfen, dass sie die Regeln nicht klar erklärt hätten: Wer klug ist, geht nach Hause. Wer doof ist, darf bleiben. Damit ist die Show eigentlich eine perfekte Spiegelung unserer Gesellschaft – und die Kandidaten das, was man gemeinhin als „hellste Kerzen auf der Trash-TV-Torte“ bezeichnet. Wobei – Kerzen? Eher diese Teelichter aus dem 1-Euro-Shop, die nach 15 Minuten ausgehen und nach Plastik riechen.


Mut oder Kontoauszug?

Die eigentliche Frage bleibt: Muss man besonders mutig sein, um sich als „Deutschlands dümmster Promi“ zu bewerben – oder einfach nur besonders pleite? Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem: der Mut, seine Restwürde aufzugeben, und die Notwendigkeit, die nächste Stromrechnung zu bezahlen. Wenn man dann noch eine kleine Gage vom Sender bekommt, lässt sich die Demütigung schon leichter aushalten.


Fazit: Die Dummheit hat ein Zuhause

„Dummheit ist nicht strafbar“ – das wusste schon meine Oma. Aber sie hätte nie geahnt, dass man damit auch Sendezeit in der Prime Time bekommt. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch an alle, die es geschafft haben, dabei zu sein. Denn wenn man schon nichts weiß, dann wenigstens, wie man aus der eigenen Unwissenheit eine Karriere macht.Und mal ehrlich: Wer hätte gedacht, dass es jemals eine Show gibt, in der Marc Bator zu klug ist, um weiterzukommen? Willkommen in Deutschland 2025 – wo Dummheit nicht nur schützt, sondern auch quotenstark macht.


Foto: Meedia


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